Re: Clou pro & contra
Geschrieben von Detlef am 30. August 2007 18:36:08:
Als Antwort auf: Clou pro & contra geschrieben von Klaus Colquhoun am 30. August 2007 09:50:46:
Liebe Familie Colquhoun aus MS,
in diesem Forum bin ich sehr häufig - das ist eine prima Plattform um Probleme aller Art mit und gegen den Clou zu lösen. Nach einem 570 Trend haben wir uns wg. des größeren Platzangebotes für einen kleinen 700er Liner enschieden, der ist jetzt 20 Jahre alt und war 13 Jahre alt, als wir ihn kauften. Seit 7 Jahren bastle ich an dem Teil herum und habe viel verbessert. Vor 20 Jahren war Clou auf jeden Fall schlechter als sein Ruf. Deshalb würde ich heute einen Clou kaufen, der etwa um 2000 gebaut worden ist. Und ich würde darauf achten, dass das Fahrzeug regelmäßig gefahren wurde. Die Maschinen halten 1 Mio km und mehr, da ist es völlig egal, ob die Maschine 100000 oder 200000 km runter hat. (unserer wurde in den ersten 13 Jahren gerade mal 47 Tkm bewegt und hatte nach kürzester Zeit die üblichen Standschäden am Fahrwerk, in die Bremsen- und Druckluft-anlage-Überholung sind so die ersten 2000 Euro reingeflossen. (nur Teile) Bevor man 10.000 Euro für neue Fenster ausgibt, versucht man natürlich erst mal alles selbst zu machen, was nur geht. Hinterher ist man schlauer, ich hätte die 10000 Euro sofort ausgeben sollen - wäre besser gewesen, als 6 Jahre Ärger wegen undichter Fenster.
Wenn man den Pfusch der frühen Jahre durch eigenen Einsatz überwunden hat, besitzt man für relativ wenig Geld ein hervorragendes Wohnmobil, das ich ungerne mit einem "modernen" Fahrzeug tauschen würde, das vermutlich auch noch viel teurer wäre. Inzwsichen gibt es eine hervorragend funktionierende Fußbodenheizung, die Probleme mit dem Plumpsklo sind auch überwunden, die Tanks ordentlich gelagert, so dass es keine Undichtigkeiten mehr gibt, im vorderen Bereich alles sauber mit Holz verkleidet, wo früher ganze Kabelstränge unter TEppichboden verlegt waren. Die Karosserie ist 100%ig dicht dank 15 cm breitem Batuband, der viel zu große Kühlschrank mit Gefrierschrank - den keiner wirklich braucht - ist durch einen 100 Ltr. Normalkühlschrank ersetzt. Den nicht mehr funktionierenden Vario-Kühler habe ich durch ein normles Lüfterrad ersetzt. Eine Solaranlage wurde installiert und seit letzter Woche kann man zwei der Panele elktromotorisch schräg stellen, um die Ausbeute zu verbessern. (wäre ja auch schade, wenn es an dem Teil irgendwann nichts mehr zu basteln gäbe.)
Zuladungsbegrenzungen - wie neuerdings fast überall üblich - kennen wir nicht und wenn es uns gelüstet, mal 400 Flaschen Wein von der Rhone mitzubringen, dann machen wir das einfach, weil bei 2000 kg Zuladung brauche ich über nichts nachzudenken und auch nichts nachzuwiegen. (einer meiner Schützenbrüder hat sich letztens eine Alu-Gasflasche gekauft, damit er ein paar kg spart - lächerlich).
Am allermeisten schätze ich die Breite des Fahrzeuges, weil man bei Clou so weitsichtig war und die Maximalgrenze des Möglichen von 2,5 m ausgenutzt hat. Bei moderneren Fahrzeugen (auch bei Clou) ist das heute kaum noch zu finden.
Der MAN mit seinen 6 Zyl. und 6 Ltr Hubraum bei mäßigen 170 PS ist ein sehr angenehm zu fahrendes Fahrgestell, das aus dem Bus-Bereich von MAN kommt und ich bin mit den normalen 85 km/h sehr zufrieden. Wer keine Zeit hat, der soll sich halt was anderes kaufen und mal durchrechnen, was er so an Minuten pro Tag einsparen kann. 16 Ltr. Diesel sind zwar schmerzlich, aber noch verkraftbar.
Aus all dem folgt: wenn man einen älteren Clou kauft, sollte man die Zeit und die Möglichkeiten haben, den Wagen zu verbessern - oder man sollte einen kaufen, der schon verbessert wurde. - der Teufel steckt hier im Detail. Wenn man ihn mal so weit hat, dass er wirklich dicht ist, dann hält er mit Sicherheit auch 30 und mehr Jahre, weil die Innenausstattung unverwüstlich ist. Das kann man von den Leichtausbauten heutiger Fahrzeuge nicht behaupten.
mit besten Grüßen aus der lüneburger Heide
Detlef